Zu Humes Unterscheidung von Sein und Sollen

Welche der folgenden Sätze/Konklusionen begehen nach Hume einen Sein-Sollens-Fehlschluss?

1) In der Natur hat alles seine Ordnung. Diese Ordnung darf deswegen nicht zerstört werden.

2) In der Natur hat alles seine Ordnung. Ein Eingriff in die Natur kann das Ökosystem zerstören und uns Menschen selbst betreffen. Wenn wir selbst nicht betroffen sein wollen, dann müssen wir die Natur schützen.

3) Auf der Erde hungern viele Menschen. Wir müssen also diesen Menschen helfen.

 

Wie müssten die fragichen Sätze/Konklusionen rekonstruiert werden, damit sie nach Hume keinem Sein-Sollens-Fehlschluss unterliegen?

Kommentare

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  • Folgende Sätze begehen nach Hume einen Sein-Sollens-Fehlschluss: Satz 1 und 3.

    Um keinen Sein-Sollens Fehlschluss zu unterliegen müssten sie folgendermaßen rekonstruiert werden:

    1) In der Natur hat alles seine Ordnung. Wenn wir diese Ordnung erhalten wollen, dürfen wir sie nicht zerstören.
    3) Auf der Erde hungern viele Menschen. Wenn wir nicht wollen dass viele Menschen hungern, müssen wir diesen Menschen helfen.

    • Das ist richtig. Man könnte die beiden Sätze aber auch folgendermaßen reformulieren, damit die implizite normative Prämisse deutlich zum Vorschein kommt:

      Prämisse 1: In der Natur hat alles seine Ordnung.
      Prämisse 2: Die Ordnung der Natur ist schützenswert.
      Konklusion: Die Ordnung der Natur darf deswegen nicht zerstört werden.

      Prämisse 1: Auf der Erde hungern viele Menschen.
      Prämisse 2: Jeder Mensch besitzt eine unantastbare Würde, die Hunger verbietet.
      Konklusion: Wir müssen also diesen Menschen helfen.

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